Datenschutz
Videos aus Youtube und Vimeo einbetten
- möglichst datenschutzkonform unterwegs sein, d.h. möglichst wenig (unnötige) Daten durchs Web schicken
- möglichst wenig Plugins einsetzen
- meine Besucher mit Cookie-Einwilliungen verschonen
- möglichst einfache Lösungen verwenden, die mir und meinen Kunden Arbeit ersparen
Hier zeige ich dir, wie man Videos aus Youtube und Vimeo (die meistgenutzten Plattformen) in WordPress einbinden – und dabei alle vier genannten Punkte erfüllen – kann.
Leider werden beide Plattformen in den USA betrieben und es gibt keine mir bekannte vergleichbare europäische Alternative (was Funktionsumfang, Preise, etc. betrifft).
Umso wichtiger ist mir, dass Video-Aufrufe nicht im Hintergrund getrackt werden.
Der Vollständigkeit halber sei auch angemerkt, dass es nicht ratsam ist, Videos selbst auf der Webseite zu speichern. Das mag noch ok sein, wenn es EIN Video ist, aber sobald du Videos in regelmäßigen Abständen veröffentlichst und auf deiner Webseite einbindest, solltest du unbedingt auf eine Video-Plattform zurückgreifen. Dein Server wird es dir danken.
Ich selbst verwende Vimeo, das allerdings für Business-Videos nicht kostenlos ist. Dafür bietet es aber wirklich viele gute Features.
Wenn du auf Reichweite bedacht bist und deine Videos monetarisieren möchtest, dann kommst du um Youtube eh nicht herum.
Ich bin ausgebildete Datenschutzexpertin, aber keine Juristin.
Ich möchte mit dir meine Erfahrungen und Informationen zu diesem Thema teilen – vor allem, weil auf deiner Website schnell festzustellen ist, ob du dich mit der DSGVO beschäftigt hast oder nicht.
Ich möchte festhalten, dass ich auf eine juristisch korrekte Ausdrucksweise zugunsten der Verständlichkeit verzichte.
Youtube-Videos ohne Tracking-Code einbetten
Wenn du ein Youtube-Video einbetten möchtest, dann verwende den Erweiterten Datenschutzmodus, den Youtube selbst zur Verfügung stellt.
(Wenn du bereits eingebettete Videos auf deiner Webseite hast, dann musst du JEDEN CODE austauschen – sorry…)
Das bewirkt, dass nicht von vornherein, sondern erst beim Abspielen des Videos die IP-Adresse deiner Besucher an Youtube übertragen wird. Wenn man bei Youtube nicht eingeloggt ist, kann auch keine Verbindung zum Benutzerkonto aufgebaut werden.
Schreib dazu einen kurzen Absatz in deine Datenschutzerklärung und du bist safe.
Naja, nicht ganz. Denn in der Zwischenzeit (im Jahr 2022) gibt es noch ein weiteres Problem, nämlich dass Youtube-Videos auch Google Fonts laden. Lies dir deshalb unbedingt auch meinen Blogartikel „Youtube Videos lokal einbinden“ durch.
Textvorschlag für deine Datenschutzhinweise
Auf meiner Webseite werden Videos von Youtube veröffentlicht. Die Videos werden mit dem Erweiterten Datenschutzmodus eingebunden, das bedeutet, dass Ihre IP-Adresse erst NACH AUFRUF des Videos an Youtube übertragen wird.
Für größtmögliche Anonymität empfehle ich Ihnen, sich vorher bei Youtube abzumelden, damit der Videoaufruf nicht ihrem Benutzerkonto zugeordnet werden kann.
Weitere Informationen erhalten Sie in der Datenschutzerklärung von Youtube: https://policies.google.com/privacy?hl=de&gl=de
So geht’s
- Klicke unterhalb des Videos deiner Wahl auf TEILEN.
- Anschließend nochmal auf EINBETTEN.
- Es öffnet sich ein Overlay-Fenster und dort scrollst du ein wenig runter und klickst auf ERWEITERTEN DATENSCHUTZMODUS.Dadurch verändert sich der Einbettungs-Link auf “No Cookie” und diesen kopierst du nun und fügst ihn auf deiner Webseite ein (entweder es funktioniert im normalen Textfeld oder du nimmst einen Baustein namens “Code”)
Vimeo-Videos ohne Tracking-Code einbetten
Für Vimeo-Videos gibt’s einen einfachen Trick:
Du fügst dnt=1 zum Einbettungscode dazu.
Wo, das siehst du an folgendem Beispiel:
<iframe src=”https://player.vimeo.com/video/430075932? dnt=1” width=”640″ height=”431″ frameborder=”0″ allow=”autoplay; fullscreen” allowfullscreen<
Auch in diesem Fall würde ich eine kurze Erklärung in deine Datenschutzhinweise aufnehmen. Damit informierst du nicht nur die Besucher deiner Webseite, sondern zeigst auch, dass du dich mit dem Thema beschäftigt hast und Datenschutz bei dir kein Lippenbekenntnis ist, sondern gelebt und umgesetzt wird.
Hi, ich bin Astrid.
Ich bin spezialisiert auf WordPress und Divi und helfe dir, die DSGVO mit Hausverstand umzusetzen.
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Hi Astrid,
danke für deine Beiträge. Ich gehöre zwar nicht ganz zu deinem Zielpublikum, lese deine Posts aber trotzdem meistens.
Wegen Youtube Einbindung dachte ich auch immer, dass es so ist, wie du beschreibst. Neulich bin ich allerdings über folgenden Beitrag gestolpert:
https://www.it-recht-kanzlei.de/youtube-videos-online-shop.html
In Österreich ist zum Glück alles etwas entspannter, trotzdem würde mich deine Meinung dazu interessieren.
LG Wolfgang
Lieber Wolfgang,
ja, das ist natürlich richtig was die IT-Recht-Kanzlei schreibt (schließlich sitzen dort die Juristen und Fachleute, die es ganz genau nehmen müssen).
Und wer es – aufgrund seiner Unternehmenstätigkeit und seiner Unternehmensgröße oder einfach prinzipiell – auch ganz genau nehmen möchte oder muss, dem sei definitiv ein professionelles Tool empfohlen, das auch die Opt-Out-Möglichkeit beinhaltet.
Allerdings sehe ich das aus folgenden Gründen entspannter:
1. Es ist nicht möglich, die DSGVO zu 100% zu erfüllen. Es heißt also „Mut zur Lücke“.
2. Die DSGVO verlangt eine Interessenabwägung und Risikoabschätzung und gibt uns dadurch auch die Möglichkeit, selbst zu entscheiden wie wir mit einzelnen Sachverhalten umgehen möchten. Am Ende des Tages sitzen auch in den Datenschutzbehörden Menschen, mit denen man reden kann (wenn man sich vorab sein Vorgehen überlegt hat).
3. Mir ist wichtig, dass nicht beim bloßen Aufrufen einer Seite auf der sich ein Video befindet, schon Cookies gesetzt werden. Danach – also wenn jemand bewusst auf den Play-Button in einem Video geklickt hat – ist es eigentlich eh schon „zu spät“, d.h. das Video wurde abgespielt, die Cookies wurden gesetzt, der Aufruf bei Youtube wurde gezählt, etc.
Wer danach noch seine Spuren verwischen will, kann das auch durch Löschen seiner Cookies im Browser tun. Ob es dafür unbedingt eine aufwendige (und kostenpflichtige) Lösung mit einem Opt-Out-Tool braucht, wird (siehe Einleitung) im Einzelfall zu entscheiden sein.
4. Ich versuche, bei meinen Anleitungen auch immer diejenigen im Blick zu haben, die es umsetzen müssen und auch jene, die es betrifft (=die Website-Besucher).
Deshalb plädiere ich für zeitsparende, pragmatische, wenn möglich kostenfreie und überhaupt wenig nervtötende Lösungen.
Hope that helps 🙂