Online-Marketing

Wann du eine Landingpage brauchst und wann nicht

Ich habe vor 20 Jahren Marketing studiert. Von dem vielen akademischen Wissen ist mir eigentlich nur ein Satz im Gedächtnis geblieben: „Du musst bei den Kunden Bedürfnisse wecken, von denen sie nicht wussten, dass sie sie haben.“ Das war mir damals schon zuwider.

Ein wenig unschöner formuliert könnte man das auch Verführung oder Manipulation nennen. (Und deshalb ist unsere Welt wie sie ist. Aber das ist eine andere Geschichte.)

Das Marketing hat sich seither um 180 Grad gedreht (dank Digitalisierung), aber das Ziel der Manipulation und Verführung ist gleich geblieben.

Wie auch immer: Beim Thema Online-Marketing fällt recht schnell der Begriff LANDINGPAGE.

Ein MUST-HAVE. Wirklich?

Was ist eine Landingpage?

Definieren wir mal kurz den Begriff: Auf einer Landingpage „landet“ man, in dem man auf eine Verlinkung dahin, also eine Werbeanzeige, einen Link im Newsletter, etc. klickt.

Streng genommen kann also JEDE SEITE deiner Website eine Landingpage sein, da die Besucher nicht immer zwingend auf der Start-Seite landen müssen.

Im üblichen Marketing-Sprech ist aber meistens noch gemeint, dass eine Landingpage

  • KEINE NAVIGATION und
  • KEINE ABLENKENDEN INFOS aufweisen soll, um NUR auf dieser einen Seite zu bleiben.

Und genau mit diesen beiden Punkten muss man meiner Meinung nach vorsichtig sein, sonst erzielt man den gegenteiligen Effekt und vertreibt seine Besucher rasch wieder.

Was muss eine Landingpage beinhalten?

Grob gesagt muss eine Landingpage

  • umfassend informieren, d.h. alle W-Fragen zum Produkt, Angebot und Unternehmen beantworten
  • Vertrauen erwecken
  • einen einfachen Kauf- oder Anmeldevorgang beinhalten

Welchen Effekt will man mit einer Landingpage erzielen?

Meist ist das Ziel: Die Besucher sollen auf dieser einen Seite bleiben und dort die gewünschte Handlung ausführen (also: kaufen).

Es geht also darum, den Besucher über GENAU EIN bestimmtes Angebot (ein Produkt, eine Veranstaltung, etc.) zu informieren und ihn zum Kauf oder zur Anmeldung zu bringen.

Aber selbst für diesen Zweck, würde ich nicht in jedem Fall eine Landingpage empfehlen.

Wozu Landingpages gut sind

Für die konkrete Bewerbung eines einzelnen Produkts oder Themas können Landingpages sehr gut sein – vor allem in Kombination mit einer Werbeanzeige, die an (halb)warme Kontakte ausgeliefert werden (damit meine ich: Menschen, die das Produkt oder zumindest die Marke bereits kennen).

Wichtig ist:

  • Die Zielgruppe muss ganz genau definiert und die Landingpage inhaltlich darauf ausgerichtet sein.
  • Die Erwartung die in der Werbung/Ankündigung aufgebaut wird, muss auf der Landingpage zu 100% erfüllt sein.
  • Der Nachdenk-Aufwand muss gering gehalten werden. Deshalb gibt’s kein Menü und keine Ablenkung, sondern nur ein Ziel und somit auch nur eine mögliche Aktion auf dieser Seite (Kaufen, Anmelden, etc.)
  • Du solltest davon ausgehen, dass dein Kunde keine Zeit hat und nur mal schnell hier vorbeischaut.

Wozu Landingpages nicht gut sind

Für neue Produkte oder Dienstleistungen, hinter denen eine – noch wenig bekannte – Person steht, sind Landingpages meiner Meinung nach ungeeignet.

Anders formuliert: Die Landingpage müsste in diesem Fall unglaublich umfangreich sein, da ja nur die eine Seite zur Verfügung steht, um alle psychologischen Aspekte des Verkaufsvorgangs (von der faktischen Information über den Vertrauensaufbau bis hin zur Kaufentscheidung) abzudecken.

Eine Landingpage steht also meiner Meinung nach nicht am Beginn, sondern am Ende eines Marketingkonzepts.

Wenn also mit der Werbung Menschen angesprochen werden, die von dem Angebot, der Marke oder dem Produkt noch nie etwas gehört haben, wird eine Landingpage zu wenig sein.

Wenn ich aber mein Angebot an eine Zielgruppe richte, die mich bereits kennt und die ich nur mehr für dieses eine konkrete Produkt begeistern muss, kann eine Landingpage sehr sinnvoll sein.

Je unbekannter mein Unternehmen oder mein Angebot ist, desto mehr Informationen muss ich meinen potenziellen Kunden zur Verfügung stellen, damit sie sich gut informieren und Vertrauen zu mir aufbauen können.

Warum ich trotzdem kein Fan von Landingpages bin

Ich finde Landingpages nervig.

Das liegt vielleicht auch daran, dass es so offensichtlich ist, dass man mir hier schnell was verkaufen will und ich nicht lange darüber nachdenken soll.

In einem reinen Online-Business mag das funktionieren.

Aber ich bin meistens sauer, wenn ich mich nicht umfassend über das Unternehmen informieren kann. Dann bin ich weg und mach mir nicht die Mühe, die Domain nochmal extra einzutippen.

Und für mich gibt’s noch einen anderen Aspekt:

Ich kenne wenig Angebote oder Produkte (mir fallen nur hochpreisige Äpfel ein), die wirklich für sich allein stehen können.

Denn meistens ist man ja nicht nur an einem Produkt oder einer Veranstaltung interessiert, sondern am gesamten Thema und der gesamten Produktpalette eines Unternehmens.

Egal ob das Blumen, Sonnenschirme oder Seminare zur Persönlichkeitsbildung sind.

Das heißt, ich will mich – wenn ich mir schon die Zeit nehme, auf die Website zu blicken – gleich umfassend informieren:

  • Welche Produkte oder Veranstaltungen gibt’s noch, die mich auch interessieren würden?
  • Gibt’s einen Blog mit interessanten Themen?
  • Kann ich mich für ein kostenloses Beratungsgespräch oder einen Newsletter anmelden?

Menschen wollen Fans werden. Aber dazu müssen sie Vertrauen aufbauen in das Gesamtpaket.

Zusammenfassend:

Was soll auf einer Landingpage enthalten sein?

Wenn du jetzt zum Entschluss gekommen bist, dass für dich und deine Zwecke eine Landingpage passend ist, dann beachte folgende Punkte:

  • Es muss sofort klar werden, worum es hier geht: Große Überschrift und kurze Erklärung dazu
  • Produktbilder & Videos: im Idealfall beides, damit sich jeder nach seiner Vorliebe informieren kann
  • Die Benefits: Was hat der Kunde davon? Was erwartet ihn?
  • Mehrmals platziert: Der Kaufen- oder Anmelde-Button inkl. Preisinfo
  • Umfassende Info über das Produkt: Es müssen ALLE möglichen Fragen beantwortet werden!
  • Vertrauen stiften, das kann man mit:
    • Testimonials & Zufriedenen Kunden
    • Gratis Testmöglichkeit
    • Produktproben
    • Vorschau auf das Ergebnis, d.h. statt dem Produkt zeige ich das Ergebnis
    • Rückgabemöglichkeit
  • wer aggressiver agieren möchte kann eine künstliche Verknappung anbieten (die Dauer des Angebots, die Plätze, der Rabatt, etc. sind zeitlich oder mengenmäßig limiert)
  • Kontakt-Möglichkeit für weitere Beratung: das kann eine Mailadresse, Hotline oder ein Chat für weitere Fragen sein
  • Information über die Organisation oder Person, die dahinter steht (eher weiter unten platzieren)

Wie immer ist eine sehr gute Gliederung mit vielen Zwischen-Überschriften wichtig.

Gerade bei Landingpages scannt der Besucher zuerst die Seite und liest dann erst die Informationen, die ihm noch fehlen.

Hi, ich bin Astrid.

Ich bin spezialisiert auf WordPress und Divi und helfe dir, die DSGVO mit Hausverstand umzusetzen.

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